Arbeitgeberattraktivität in der Gesundheits- und Sozialwirtschaft
vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung
Die Ausgangssituation
Die Alterung der Gesellschaft führt sowohl aktuell als auch in Zukunft zu einer erhöhten Nachfrage nach Gesundheits- und Sozialdienstleistungen. Gleichzeitig weisen demographische Berechnungen auf einen immer größer werdenden Fachkräftemangel in der Gesundheits- und Sozialwirtschaft hin.
Bereits im Jahre 2005 war der Bedarf an qualifizierten Pflegekräften größer als das entsprechende Angebot auf dem Arbeitsmarkt. Bis zum Jahr 2025 wird die Nachfrage nach qualifizierten Pflegekräften um nahezu 30 Prozent gestiegen sein. Im Jahr 2025 werden voraussichtlich 200.000 Pflegefachkräfte fehlen.
Für die Arbeitgeber stellt sich daher die zentrale Frage, wie sie sich im Wettbewerb um Fachkräfte von anderen Marktteilnehmern abgrenzen können. Ausschlaggebend dabei ist die Arbeitgeberattraktivität, die darüber entscheidet, wie erfolgreich ein Unternehmen qualifizierte Mitarbeiter gewinnen und langfristig binden kann. Die Bedeutung unternehmensstrategischer Maßnahmen wie die Arbeitgebermarkenbildung wird steigen.
Die Zielsetzungen
Das Ziel dieses Forschungsprojekts ist es, die Determinanten der Arbeitgeberattraktivität von Unternehmen der Gesundheits- und Sozialwirtschaft zu identifizieren, um damit einen Beitrag zu der Frage zu leisten, wie Unternehmen dem Fachkräftemangel erfolgreich begegnen können.
Folgende Punkte stehen im Fokus
- Ermittlung des Ist-Zustands und der erwarteten Entwicklung von Arbeitsangebot und -nachfrage in der Gesundheits- und Sozialwirtschaft vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung.
- Identifikation der Determinanten der Arbeitgeberattraktivität:
- Was sind die Einflussfaktoren der Arbeitgeberattraktivität?
- Welche Bedeutung haben dabei die vom Arbeitgeber direkt beeinflussbaren Determinanten (wie z.B. Entgelt, Arbeitszeit, Arbeitsbedingungen, Führung, Entwicklung und Aufstieg)?
- Welche Wirkung wird dabei den Kontextfaktoren (wie z. B. Standort, Rechtsform, Branchenimage) beigemessen?
- Ableitung von Handlungskonzepten zur Steigerung der Arbeitgeberattraktivität im Sinne des EmployerBranding.
In die Untersuchung sollen relevante Differenzierungsdimensionen (sowie deren kausale Zusammenhänge) einbezogen werden.

Die Konzeption
Die Arbeitsform kennzeichnet sich durch eine offene Forschungsplattform aus. Gegenstand sind die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen hinsichtlich der Arbeitgeberattraktivität in der Gesundheits- und Sozialwirtschaft vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung. Es handelt sich dabei um ein fortlaufendes Forschungsprojekt, dessen Ergebnisse insbesondere auf eine optimale Verknüpfung von Theorie und Praxis im Gesundheitswesen aufbauen.
Eine kontinuierliche Weiterentwicklung des Projektes gewährleistet den gegenseitigen Profit. Das heißt konkret, dass jeder an dem Themengebiet Interessierte auf bereits vorhandene Unterlagen und Ergebnisse zugreifen kann. Dafür wird u. a. eine Literaturdatenbank angelegt, die allen Mitwirkenden Aufschluss über bereits analysierter Komplexe gibt. Somit können Ergebnisse aufeinander aufbauen für weitere Forschungsinhalte herangezogen werden. Eine vorwärts gerichtete Entwicklung kann dadurch garantiert werden.
Aktuelle Projekte
Im Rahmen eines neu gegründeten Herausgeber-Bandes (Schriften zur innovativen Gesundheitswirtschaft) entstand in Kooperation mit dem Pfalzklinikum als Praxispartner (www.pfalzklinikum.de) ein Band mit dem Titel: Arbeitgeberattraktivität im Krankenhaus – Eine praxisorientierte Untersuchung vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels bei Ärzten und Pflegekräften (Q4/2013-Q1/2014).
Aktuelle Themen
Es werden regelmäßig (1-2 mal pro Jahr) Abschluss- und Projektarbeiten ausgeschrieben, die vor dem Hintergrund verschiedener Aspekte die Arbeitgeberattraktivität in der Gesundheits- und Sozialwirtschaft als Untersuchungsgegenstand implizieren. Gesucht werden potentielle Praxispartner, die an den Themenstellungen interessiert sind bzw. sich darüber hinaus der Bearbeitung weiterer Fragestellungen widmen wollen.
Die Initiatoren
OPINIO Forschungsinstitut in Kooperation mit der Hochschule Aalen – Studienbereich Gesundheitsmanagement:
http://www.htw-aalen.de/studium/gm/n3752_forschung__projekte/content.php?id=4383